Berg

Berg [Hora Svatého Václava]

Das alte Pfarrdorf Berg, etwa 4 km westnordwestlich von Ronsperg, dürfte auf eine alte Burg oder Wallburg zurückgehen, aus deren Trümmern vermutlich die jetzige Kirche des hl. Wenzel erbaut wurde. Schon 1384 wird für Berg eine Pfarrkirche bezeugt, die zum Archidiakonat Bischofteinitz gehörte.

Mit 6 Höfen taucht der Ort 1587 im Urbar der Herrschaft Lobkowitz zu Bischofteinitz auf, nachdem er mit Trohatin, Natschetin und Hoslau früher zur Burg Hirschstein gehört hatte und 1539 an die Teinitzer Herrschaft gelangt war. Der Name Prokosch hielt sich von seiner Erwähnung im Urbar des Jahres 1587 bis 1946.

Für das Jahr 1789 rneldet uns der Chronist Schaller noch hie und da wenige Überbleibsel eines ehedem festen Schlosses und bezeichnet den 16 Nummern zählenden Ort mit „Berg am Böhmerwalde“, „Bergium“, „Mons St.Wenceslai“. 1839 weist Berg 22 Häuser mit 173 deutschen Einwohnern auf, die regen Flachsbau und Garnspinnerei betreiben, aber auch in den Glashütten der benachbarten Dominien werken.

1913 zählt Berg 26 Häuser mit 165 Bewohnern, 1945 32 Häuser und 163 Einwohner. Das Flächenausmaß beträgt 1937 insgesamt 124 ha und gliedert sich in 71,72 ha Acker, 25,81 ha Wiesen, 8,35 ha Weiden, 9,16 ha Wald, 1,05 ha Gärten.

Das frühere Pfarrgebäude war Pfarre und Schule zugleich und wurde 1707 aufgeführt. 1927 brannte es nieder und wurde dann 1932 neu erstellt. Die St.-Wenzels-Kirche wurde bis 1787 von Priestern des Stockauer Klosters administriert. Am 25. Januar 1788 wurde sie wieder Pfarrkirche. Eingepfarrt waren nach Berg noch Trohatin, Natschetin, Schiefernau und Schilligkau. Nach Aufhebung des Klosters wurden die Priester säkularisiert.

Auf dem Kirchturm befanden sich drei Glocken. Zwei davon wurden im ersten Weltkrieg eingeschmolzen und in den zwanziger Jahren durch neue ersetzt.

1787 siedelte der Lehrer aus dem Pfarrhof in ein Häuschen um, das zu einer Schule umgebaut wurde, jedoch zu klein war, so daß man 1860 auf dem Schulhügel ein neues Schulgebäude baute. 1893 war die Schule dreiklassig, 1945 wieder einklassig. Eingeschult waren zuletzt nebst Berg noch Schiefernau, Natschetin und die Hoslauer Mühlen, doch wurden diese nach dem ersten Weltkrieg nach Münchsdorf umgeschult.

Die politische Gemeinde Berg bildeten der Ort selbst, Schiefernau und Zeisermühl. In Berg selbst befanden sich nebst Kirche und Schule auch der Sitz der Raiffeisenkasse Trohatin und Umgebung, 1 Gemischtwarenhandlung, 1 Fleischerei, 2 Wirtshäuser, 1 Trafik, 1 Hebamme.

Während sich die Bevölkerung überwiegend in der Landwirtschaft betätigte, wurde wintersüber auch geklöppelt.

Im ersten Weltkrieg fielen 6, im zweiten Weltkrieg 9 Soldaten.

Nach Rudolf Womes