















Rindl
Die
1589 erstmals erwähnte Ortschaft Rindl stand am Nordwestabhang des
750 m hohen Rindler Berges zwischen 600 und 700 m Seehöhe und nur
5 km von der bayerischen Grenze entfernt.
Sowohl am oberen als auch am unteren Dorfende
befand sich je ein Quellbrunnen mit gutem, frischen Gebirgswasser, die
den Bewohnern als Trink- und Kochwasserspeicher dienten. Das
überschüssige Wasser des oberen Brunnens floß sodann
durch die ganze Ortschaft nach unten, wobei in gewissen Abständen
immer wieder eine Holzrinne angelegt war, von der man das jeweils
nötige Wasser zum Viehtränken und Waschen auffing. Und von
dieser Rinne hat auch der Ort seinen Namen erhalten.
Rindl zählte 1789, zur Allodialherrschaft
Ronsperg gehörig, 21 Nummern, wies 1839, als Rindel bzw. Rindl
bezeichnet, 29 Häuser mit 296 Einwohnern auf, wozu auch Jungrindel
oder Brandhäusel gehörte, welches damals aus 11 Häusern
bestand, wovon wiederum 1 Haus zu Stockau und 2 Häuser zu Kauth
gehörten. Rindl war zu dieser Zeit nach Muttersdorf, Jungrindl
nach Stockau eingepfarrt. Die zur Schule Waier gehörende Expositur
wurde 1892 errichtet. 1913 besaß Rindl (worunter gewiß die
ganze Gemeinde zu verstehen war) 38 Häuser und 248 Einwohner,
gewährte eine herrliche Fernsicht, hat einen Feuerwehrverein mit
20 und eine Ortsgruppe des deutschen Böhmerwaldbundes mit 31
Mitgliedern. Jungrindl wies damals 7 Häuser auf, und die beiden
eingemeindeten Einschichten Fuchshäusel und Rothäusl
zählten je 1 Haus.
1939 war die Einwohnerzahl auf 199 von 239 im
Jahre 1930 gefallen. In Rindl selbst standen damals 29 Häuser, in
Jungrindl 9, in Rothäusl 4. Hierzu kamen noch 2 Einschichten, so
daß die Gemeinde 44 Hausnummern zählte, das
Flächenausmaß insgesamt 396,87 ha betrug und sich wie folgt
verteilte- 117,09 ha Äcker, 98,95 ha Wiesen, 85,95 ha Weiden,
82,21 ha Wald, 1,39 ha Gärten.
Wie ältere Bewohner berichteten, soll die
Rindler Gemarkung ursprünglich in 13 gleichgroße Teile
aufgeteilt worden sein, und zwar in 12 Bauernhöfe, während
der 13. Teil, auf dem ein Gemeindehirtenhaus und eine Gemeindeschmiede
errichtet wurden, Gemeindegrund blieb. Nachdem es 1901 bei einem
Gewitter in das Scheunendach des Hauses Nr. 9 eingeschlagen hatte,
wobei noch mit aus Langstroh geflochtenen Feuereimern, die, sobald sie
naß waren, feuerfest und bruchsicher waren, gelöscht worden
war, kam es schließlich auch zur Anschaffung einer Feuerspritze.
1906 wurde dann die Freiwillige Feuerwehr ins Leben gerufen.
Der erste Weltkrieg forderte 9, der zweite 21 Opfer.
Josef Bernklau unter Mitarbeit von Georg Tuchek